Die Geschichte Zitterpenningshagens


 

Schriftlich nachweisbare Historie

Namentlich tauchen die Ritter Zitterpenning in den Urkunden folgendermaßen auf :

Von 1297 bis 1305 sind die Ritterbrüder Johannes und Bertholdus Citterpenningk als Besitzer Zitterpenningshagens nachgewiesen.                                                                                                     

Ab 1313 werden Bertholdus und sein Sohn Hinricus dictus Citterpenning genannt. Johannes war wahrscheinlich vorher gestorben. Seinen Anteil an Zitterpenningshagen besaßen (vor) 1314 Hermanno de Meppen und Copekino de Rode. Beide Teile hatte Fürst Witzlaw IV. 1314 gekauft. 1321 gehörte Zitterpenningshagen schon der Stadt Stralsund.

Folgende Nachweise und Urkunden des Stralsunder Stadtarchivs geben weitere Hinweise auf das Geschehen in und um Zitterpenningshagen :

 Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes liegt vom 12. März 1273 vor :          „Fürst Witzlaw II. von Rügen bestätigt dem Kloster Neuenkamp dessen Besitzungen…von der Brücke, Bollbrücke genannt, bis zu den Grenzen der Dörfer… Cyterpenninggeshagen…“

Die Stadt Stralsund hatte durch ihre Maßnahmen zur Wasserversorgung und Aufstauung der Stadtteiche schon 1280-1290 den Hauptwasserzufluß zu den Voigdehäger Teichen drastisch gedrosselt, indem sie den Abfluß des Krummenhäger Sees durch die Zitterbäk geschlossen hatte. In der gleichen Zeit ließ die Stadt Stralsund einen Staudamm in Andershof (Höllengrund) zum Aufstau des Voigdehäger Teiches, mit Ableitung über den Hohen Graben in Richtung der Stadt, zum Betrieb der Kupfermühle und zur Wasserzuführung in die Stadtteiche errichten.Hierbei handelt es sich um den ältesten Staudamm Norddeutschlands. Womöglich schon zuvor war der Bauernteich in Voigdehagen zum Betrieb der Wassermühlen der Ritterbrüder Citterpenningk aufgestaut worden. 

Aus einer Urkunde von 25. Mai 1303 geht hervor, dass die Brüder Johann und Berthold von Zitterpennick der St. Nikolaikirche zu Stralsund das Torfmoor zwischen Zitterpenningshagen und Teschenhagen und ein Stück Feld ( 6 Ruten Länge und 4 Ruten Breite) daneben zur Erbauung eines Hauses und einen Wasserlauf über ihr Feld für 50,- Mark verkauften.

Im gleichen Jahr, am 8. September, verkauften die Ritterbrüder der Stadt Stralsund die Stauung des über die Voigdehäger Mühle laufenden Wassers auf ihren Gütern in Zitterpenningshagen und die Fischerei in derselben an die Stadt.

Unklar sind die Gründe, aus denen die Ritterbrüder die einträglichen Mühlen an die Stadt verkauften. Schon im Jahr 1305 (19. Mai) verkauften sie der Stadt Stralsund ihre Metze und Mahlfreiheit auf der Voigdehäger Mühle. Damit gaben sie die letzten Rechte auf ihre Mühlen endgültig aus der Hand.

Da es vermutlich durch die Aufstauung des Voigdehäger Teiches zu erheblichen Vernässungsproblemen auf der Flur von Zitterpenningshagen kam, erfolgte am 22.Juli 1313 eine Einigung mit der Stadt, diesbezügliches Problem betreffend. In der entsprechenden Urkunde lautet der Text sinngemäß: „Berthold und Sohn Heinrich Zitterpenning einigen sich mit der Stadt Stralsund wegen der Stauung des Wassers in Zitterpenningshagen dahin, dass die Stadt die Stauung nach Höhe und Maß der Zeichen besitzt und letztere, wenn nötig, erneuert. Wird durch Überschwemmung eine Stauung ½ Fuß über die Zeichen veranlaßt, soll sie nicht länger als 14 Tage (Nächte) dauern.“

Ein Jahr später ändern sich die Besitzverhältnisse an Zitterpenningshagen. Dazu findet man folgende Anmerkung in den Baltischen Studien: „Fürst Witzlaff III. bezeuget, daß er Hermanno de Meppen und Copekino de Rode, auch ihren rechten Erben, wegen Ankauff des Guths Citterpenningheshagen, welches ihnen und Bertholdo Citterpenning gehöret hätte, noch 550 mark wendischer Pfennige in fünf Jahren zu bezahlen verbunden wäre.“Der Fürst gab seinen nunmehrigen Besitz bald wieder zu Lehen aus.

Am 26. Februar 1318 verleiht Fürst Witzlaw III: von Rügen dem Vogte Nikolaus Poddin fünf Hufen in Zitterpenningshagen.

Ein Jahr darauf, am 11.November 1319, Belehnt Fürst Witzlaw III. von Rügen den Stralsunder Bürger Heinrich von der Viehhofe mit vier Hufen in Zitterpenningshagen: „…haben gelehnt und gelassen… Hinrike van dem Vehove… vier Hufe zu Citterpenningheshaghen, die gehört hatten Herrn Johann Citterpennink und seinem Bruder Berthold Citterpennink…“

Das Jahr 1321 brachte eine einschneidende Veränderung der Besitzverhältnisse in Zitterpenningshagen mit sich. Fürst Witzlaw III. von Rügen bestätigt der Stadt Stralsund am 10. Mai den Besitz und die Privilegien unter anderen Dörfern Zitterpenningshagen (Stralsunder Stadtdorf) betreffend.

Neben der Stadt Stralsund  besaßen aber weiterhin einige Bürger Eigentum in Zitterpenningshagen. Das Geschlecht der Zitterpennings wird ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als Mitbesitzer in den Archivalien erwähnt.

Vom 13.Januar 1333 gibt es ein Testament eines Heinrich Lücke. Er bedenkt den Sohn des Copekin von Citterpenningshagen (womit ist nicht angegeben), sowie mit Almosen aus dem Hof in Zitterpenningshagen.

Eine Urkunde vom 31.Juli 1333 besagt, dass die (Stralsunder Bürger) Gebrüder Dietrich und Jacob Vogler ihren Hof in Zitterpenningshagen teilen, den sie von Heinrich Vehof 1326 erworben hatten.

Vor 1335 ist nachgewiesen, dass ein Bertholdo dicto Citterpenningh Besitz im Ort Simitz nördlich von Güstrow besaß. Johann II:, Fürst von Werle, stiftete zwei Altäre und Vicareien in der Frohnleichnams-Capelle zu Güstrow, zu welchen er mit Opfergeldern der Capelle Einkünfte in Simitz erkauft hatte.

Ab 1341 sind weitere Besitzer von Zitterpenningshagen in den Schriften erwähnt.

Vom 20.Juli 1355 gibt es ein Testament eines Arnold Voot, Bürger zu Stralsund, der seinen Söhnen zu gleichen Teilen alle Güter, Äcker und Renten in Brandshagen, Kordshagen und Zitterpenningshagen vermacht.

Eine Urkunde vom 9. März 1434 besagt, dass ein Stralsunder Bürger namens Arnold Voet und sein Sohn Arnd Voet für sich und ihre Erben dem Stralsunder Ratsmann Johan Beren für 200 Mark sundisch und 12 Mark sundisch jährliche Pacht aus dem Dorf Zitterpenningshagen verkaufen.

Eine weitere Urkunde vom 10.April 1434 gibt kund: „Bürgermeister und Rat der Stadt Stralsund und Albert Junghe, der derzeitige Vorsteher des Gotteshauses zum Heiligen Geist, überlassen dem Priester Nikolaa Stockvische für 16 Mark sundisch und 11 Mark sundisch jährliche Pacht aus einem Hof in Citterpenyghagen.

1434 verkauft Ludeke Voet die Pacht des Dorfes Zitterpenningshagen an den Ratmann Johan Beren.

In zwei Urkunden von 1469 taucht ein Peter Murmann aus Zitterpenningshagen auf, an den Ansprüche gestellt worden sind

Das Heilgeistkloster zu Stralsund versuchte schon ab ca.1434 Besitz in Zitterpenningshagen zu erwerben, was ihm in den nächsten Jahrzehnten zunehmend gelang. Landbesitz bedeutete immer auch das Generieren von Einnahmen aus Verpachtungen u.ä..In dieser Beziehung wetteiferten die Kirchenmänner zur damaligen Zeit mit Ratsherren und Kaufleuten.

Eine Urkunde des Heilgeistklosters vom 22.März 1538 gibt folgenden Sachverhalt preis: „ Hynrick Buccow, Bürger zu Stralsund, verkauft an das Gotteshaus zum Heilgeist, dem z.Z. die Ratsmannen Hermann Meyer und Franz Wessel vorstehen,für die Summe von 300 Mark sundisch die Einkünfte aus seinen Gütern in Zitterpenningshagen.“(23)

Schon zwei Jahre später, 1540, verkaufen die Brüder Peter und Martin Caryt dem Bürgermeister Christoph Lorber einen Hof in Zitterpenningshagen.(24)

Eine Urkunde vom 24.August 1540 besagt: „Das geistliche Lehen in der Marienkirche Kolberg und der Holkeskapelle ist ihnen erblich von Vincenz Holk, weiland Bürgermeister von Kolberg, der es als Brautschatz seiner Frau bekommen hatte, zugefallen.Dieses Patronatsrecht mit einem Hofe in Lüdershagen, den zur Zeit Joachim Jacobus bewohnt und bebaut, verkaufen sie dem Stralsunder Bürgermeister Christoph Lorber, außerdem 2 Viertel Acker in Lüdershagen, die der Krüger Claus Schulte in Pacht hat, und in Zitterpenningshagen den Hof, den die Witwe von Pampow bewohnt und bebaut, mit hohem und niederem Gericht und allem Zubehör, für 1000 Mark. Sie wollen ihm auch alle das Patronat betreffenden Urkunden und „wie dat obgemelte gut bruschattes wyse uth der Stadt tom Stralesunde an sel. Hern Vincencius Holk gekamen“ übergeben. Es siegeln Peter Caryt, Caspar Steff (mit dem Siegel des Laurenz), Johann Teslaff, Kanoniker an St.Nikolai in Greifswald, und Martin Soltwedel, Bürger von Stralsund.“(25)

Im Jahre 1568 verkauft dann Olaff Lorber, wahrscheinlich der Sohn des Christoph Lorber, für sich, seinen Sohn Christoff und seine Erben an das Gotteshaus zum Heilgeist sein Haus und seinen Hof in Zitterpenningshagen.(26)

Die Verkaufsverhandlungen müssen sich wohl über Jahre hingezogen haben, denn erst 1576 verkauft Olaff Lorber endgültig sein Haus und seinen Hof in Zitterpenningshagen an das Gotteshaus Heilgeist in Stralsund. Einen Vertrag über den Verkauf wurde aber erst im Jahre 1578 geschlossen.(27u.28)

Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hatte auch für Stralsund und seine Umgebung verheerende Auswirkungen. So wird 1643 folgendes beurkundet: „Bürgermeister und Rat der Stadt Stralsund geben dem Heilgeisthospital Dienste und Hebungen in den fast öden Dörfern Zitterpenningshagen, Wendorf und Teschenhagen gegen den Bauernhof in Prohn zum Tausch.“ Von diesem Zeitpunkt an ist eine fortwährende Verpachtung der Besitzungen des Heilgeistklosters in Zitterpenningshagen zu verzeichnen.

Nach den ersten Nordischen Krieg 1635 – 1660 lag Zitterpenningshagen fast wüst.

1640-1655 erfolgte die Verpachtung des Hofes Voigdehagen, der Schäferei in Zitterpenningshagen und der Bauernhöfe in Ahrendsee an Johann Horn.(29)

1647 wird berichtet, dass es einen Tauschvertrag zwischen den Provisoren der Jakobikirche und den Provisoren des Heilgeistklosters über Grundbesitz in Kabelow und Zitterpenningshagen gab.(30)

Von 1655-1666 erfolgte die Verlängerung des Pachtvertrages des Hofes in Voigdehagen und der Schäferei in Zitterpenningshagen an Johann Horn.(31u.32)

Nach 1675 – 1678 lag Zitterpenningshagen fast wüst nach der Belagerung Stralsunds durch den Großen Kurfürsten.

1696 gehört ganz Zitterpenningshagen zum Heilgeistkloster Stralsund. Vormals gab es wenigstens 8 Höfe und nun nur noch eine Schäferei und zwei Katen.

Ebenso lag Zitterpenningshagen fast wüst nach dem zweiten Nordischen Krieg 1700 – 1721.

Nachfolgend wird die Verpachtung Zitterpenninghagens lt.den im Stadtarchiv Stralsund vorhandenen Unterlagen von 1666 bis 1946 tabellarisch aufgeführt, dazu Anmerkungen zu Ereignissen bis 1950:

1666 – 1672

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Jochen Wrodow bzw. Niclas von Braun (1666 – 1678) (33)

1684 – 1695

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Nicolaus Baumann (34)

1695 – 1700

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Erich Frank bzw. David Rubbert (35)

1700 – 1705

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an David Rubbert und Heinrich Gutzkow (36)

1705 – 1710

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Hans Darss (37)

1710 – 1714

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen anAndreas Wehnert (38)

1714 – 1719

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Johann Glasau

1720 -1732

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Karl Albert Richter (39)

1732 – 1754

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Karl Albert Richter bzw. Paul Döhn (1732 – 1738) (40)

1738 – 1754

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Paul Döhn (41)

1749 – 1769

Verpachtung der Güter Andershof, Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Karl Friedrich Döhn nach dem Tode des Pächters Paul Döhn (42)

1764 – 1769

Verpachtung der Güter in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Bogeslaw Schulz (43u.44)

1769 – 1784

Erstmaliges Inventarverzeichnis von Voigdehagen und Zitterpenningshagen und Ausführung von Bauten (45)

1770 – 1792

Rege Bautätigkeit auf dem Gute

1782 – 1792

Übertragung des mit Bogeslaw Schulz abgeschlossenen Pachtvertrages über Voigdehagen und Zitterpenningshagen auf seinen Sohn Georg Rudolph Schulz sowie Bau eines neuen Wohnhauses und weitere Bauten auf den Gütern (46)

1790 – 1791

Eintragung über den Nachlaß des Kärtners Karl Friedrich Groth aus Zitterpenningshagen (47)

1793 – 1808

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen, Zitterpenningshagen und Wendorf an Karl Döhn (48)

1794 – 1801

Wiederaudbau eines abgebrannten Katens in Zitterpenningshagen (49)

1797 – 1807

Übertragung des Pachtvertrages über die Güter Zitterpenningshagen, Voigdehagen und Wendorf von Karl Döhn auf seinen Sohn Julius August Döhn (50)

1799 – 1852

Eintragungen über den Tannenkamp in Zitterpenningshagen sowie verschiedene Angelegenheiten (51)

1814 – 1834

Verpachtung der Höfe in Voigdehagen, Zitterpenningshagen und Wendorf an Johann Friedrich Plums (52)

1834 – 1856

Verpachtung  der Höfe in Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Bernhard Mevis bzw. Georg Wilhelm Klingender

1816 – 1912

Mietung eines Chores in der Voigdehägener Kirche für die Güter Voigdehagen und Zitterpenningshagen (53)

1817 – 1891

Berichte über das Armenwesen in Voigdehagen, Wendorf und Zitterpenningshagen (54)

1822 – 1849

Berichte über den Bau eines Holzwärterhauses in Zitterpenningshagen zur forstlichen Nutzung des Tannenkamps und dessen Wiederaufbau nach einem Brand, betr. Weiterhin den Holzwärter Karl Drews (55)

1849 – 1852

Verpachtung des Holzwärterwesens in Zitterpenningshagen und Teile des abgeforsteten Tannenkamps an den Holzwärter Karl Drews (56)

1849 – 1856

Verpachtung der Heideflächen in Wendorf und Zitterpenningshagen sowie Anlegung eines Schießstandes für die Landwehr-Artillerie (57)

1849 – 1894

Berichte über die beabsichtigte Legung und Wiederherstellung des von Neu-Zarrendorf über die Zitterpenningshäger Feldmark führenden Weges (58)

1857

Verhandlung über die Verpachtung des Holzwärteranwesens zu Zitterpenningshagen und von Acker in Försterhof an Drews (59)

1856 – 1874

Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen an Fritz Klingender (60)

1856

Bau des sogenannten Försterhofes auf dem vergrößerten früheren Förstergehöft in Zitterpenningshagen durch den Pächter Karl Drews auf eigene Rechnung (61)

1856 – 1857

Bau eines Hofes, eines neuen Wohnhauses und zweier Scheunen in Zitterpenningshagen (62)

1878

Entnahme von 12000 m3 Erde aus Zitterpenningshagen zur Verbreiterung des Stralsunder Bahnhofes (63)

1856 – 1899

Festlegung der Aufteilung der Steuern für die Güter Voigdehagen, Zitterpenningshagen, Försterhof und Wendorf (64)

1857 – 1859

Anlegen zweier Brunnen auf dem neu eingerichteten Hofe in Zitterpenningshagen sowie Anlegung eines Senkbrunnens für die Katenwohnungen (65)

1858 – 1859

Verkauf der Gebäude auf dem früheren Gutshofe in Zitterpenningshagen zum Abbruch (66)

1858

Bau verschiedener Ställe, eines Back- und Leutehauses sowie einer gußeisernen Wasserleitung

1858 – 1862

Weitere Bauten auf dem neuen Gute in Zitterpenningshagen und Anlegen von Ackerdränagen (67)

1858 – 1863

Bau zweier Katen mit vier Ställen auf dem neuen Hofe in Zitterpenningshagen (68)

1858 – 1864

Vertiefung des Hauptgrabens und weitere Ackerdränagen in Zitterpenningshagen (69)

1864 – 1901

Grundsteuerveranlagung des Gutes Zitterpenningshagen mt Försterhof (70)

1894 – 1895

Bau eines Wagenschauers auf dem Gute Zitterpenningshagen

1870 – 1923

Hypothekenbesitzdokumente über die Güter Ahrendsee, Viersdorf, Zitterpenningshagen, Försterhof, Wendorf und Voigdehagen (71)

1871 – 1897

Angaben über das Armenwesen in Voigdehagen, Zitterpenningshagen, Försterhof, Wendorf und Devin aufgrund des Bundesgesetzes vom 6.Juni 1870 (72)

1874 – 1910

Berichte über die Verpachtung der Güter Zitterpenningshagen und Försterhof (73u.74)

1874 – 1889

Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen an Friedrich Klingender (75)

1878 – 1884

Überlassung und Ausschachtung einer Fläche des Gutes Zitterpenningshagen für die Berliner Nordbahn (76)

1878 – 1897

Verkauf der durch den Bau der Berliner Nordbahn in Anspruch genommenen Flächen der Güter Wendorf, Zitterpenningshagen und Voigdehagen an den königlichen Eisenbahn-Fiskus (77)

1880 – 1906

Verkauf zweier Ackerparzellen von den Gütern Zitterpenningshagen und Försterhof zum Bau der Berliner Nordbahn (78)

1890 – 1903

Grunderwerbspläne zur käuflichen Überlassung verschiedener Flächen der Güter Voigdehagen, Zitterpenningshagen an den königlichen Eisenbahnfiskus zum Bau der Berliner Nordbahn (79)

1891 – 1910

Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen sowie des Gehöftes Försterhof an Willi Klingender bzw. Ulrich Müller (80)

1891 – 1937

Vermietung des Exerzierplatzes in den Feldmarken Zitterpenningshagen und Försterhof an den Reichsmilitär-Fiskus (81)

1898

Verkauf verschiedener Flächen des Gutes Zitterpenningshagen an den königlichen Eisenbahnfiskus zur Herstellung von Schneeschutzanlagen (82)

1898 – 1899

Instandsetzung einer durch Sturm beschädigten Scheune

1908 – 1931

Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen an Max Straßenburg bzw. Karl Krause und Otto Peters (83)

1912 – 1935

Berichte über den Ausbau der Wegstrecke Elmenhorst- Alt Zarrendorf bis zur Grenze des Kreises Franzburg und durch Wendorf und Voigdehagen an der Zitterpenningshägener Grenze entlang als Kunststraße (84)

1912 – 1944

Berichte über Bauten auf dem Gute Zitterpenningshagen während der Pachtzeit (85)

1920 – 1937

Verpachtung der Gelände aus der Feldmark der Güter Försterhof, Zitterpenningshagen und Voigdehagen zu Siedlungszwecken (86)

1922 – 1928

Erlaß eines Statuts für die Aufbringung der Kosten zur öffentlichen Armenpflege im Gutsbezirk Zitterpenningshagen (87)

1927 – 1935

Berichte über allgemeine Angelegenheiten der Ortschaften Voigdehagen, Zitterpenningshagen, Försterhof und Wendorf (88)

1927 – 1936

Bildung einer Wassergenossenschaft in den Gemarkungen Alt-Zarrendorf und Neu-Zarrendorf, Andershof und Zitterpenningshagen (89)

1931 – 1944

Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen an Paul Mohr (90)

1935 – 1946

Verpachtung einer Kiesgrube in der Feldmark des Gutes Zitterpenningshagen an Otto Urban aus Andershof (91)

1936 – 1939

Verpachtung einer Kiesgrube in der Feldmark des Gutes Zitterpenningshagen an Friedrich Howe aus Neu-Zarrendorf (92)

1937 – 1943

Berichte über die Verpachtung der Güter Voigdehagen und Zitterpenningshagen (93)

1937 – 1944

Berichte über die Verpachtung des Gutes Zitterpenningshagen (94)

1937 – 1946

Verpachtung der Gelände aus der Feldmark der Güter Försterhof und Zitterpenningshagen zu Siedlungszwecken (95)

1937 – 1950

Berichte über allgemeine Angelegenheiten der Orte Voigdehagen, Zitterpenningshagen, Försterhof und Wendorf (96)

 

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Weitere schriftliche und mündliche Überlieferungen

 

1. Torfabbau

Vor und nach der Jahrhundertwende (genaue Daten liegen nicht vor) wurden nördlich und südlich der Ortslage von Zitterpenningshagen Torfstiche zur Versorgung des Gutes mit Heizmaterial betrieben. Der Torf soll mittels einer Lorenbahn bis zum Gut transportiert und in einem speziellen Schuppen zur Trocknung gelagert worden sein.

 

2. Windkraftanlage

Ende der 20iger Jahre des 20.Jahrhunderts wurde auf dem Gutsgelände eine Windkraftanlage durch den Schwiegersohn des Pächters Paul Mohr namens Ernst Ulrich Müller,( welche beide auch Pächter des Gutes Voigdehagen waren), errichtet. Das gesamte Gut wurde daraufhin elektrifiziert. Nach einem Streit zwischen den Pächtern ließ der in Voigdehagen lebende E.U.Müller die Anlage aber wieder abreißen. Die Fundamente der Anlage sind bis heute sichtbar.

 

3. Spargelanbau

Im gleichen Zeitraum wurde am östlichen Ortsrand von Zitterpenningshagen großräumig Spargel angebaut. Hierfür eignete sich der dort vorhandene Sandboden hervorragend. Der Spargel wurde in der ganzen Region Stralsund vertrieben.

 

4. Segelflugplatz in der Försterhofer Heide

Im Jahre 1938 wurde im Bereich der Försterhofer Heide ein Segelflugplatz für die Hitlerjugend gebaut, welcher noch nach 1945 bestand. Anfang der 50gerJahre soll es dort zu einem tödlichen Unfall gekommen sein. Beim Start eines Segelflugzeuges mittels einer Motorwinde soll der Mechanismus zum Ausklinken der Seilbefestigung am Flugzeug versagt haben. Das führte zum sofortigen Absturz.

 

5. Zweiter Weltkrieg und die Flüchtlinge

Zum Ende des zweiten Weltkrieges kam eine große Anzahl von Flüchtlingen aus den Ostgebieten (Pommern, West- und Ostpreußen) auch nach Zitterpenningshagen. Die Einwohnerzahl soll zeitweilig  ca. 200 Personen betragen haben.                              Im Mai 1945 rückte dann auch die Rote Armee in Zitterpenningshagen ein und schlug ihr Quartier im Gutshaus bei der Pächterfamilie Mohr auf. Dann folgten unschöne Szenen. Die Einwohner versuchten die jungen Frauen und Mädchen vor den Vergewaltigungsorgien zu verstecken. Die Tochter der Familie Mohr berichtete Anfang der 2000 Jahre bei einem Besuch, dass sie selbst über 40 mal vergewaltigt wurde und die Familie, um Leib und Leben bangend, Hals über Kopf in den Westen floh. Erst im hohen Alter war es ihr möglich, den Heimatort noch einmal zu besuchen. Sie sagte, dass sie bis heute noch traumatisiert sei. Über den Zustand des Ortes war sie entsetzt.

 

6. Niedergang des Ortes

In den Jahren 1945 – 1946 war ein fortlaufender Niedergang des Ortes Zitterpenningshagen sowohl hinsichtlich der Bausubstanz, wie auch des Umfeldes zu verzeichnen. Die beiden noch vorhandenen Gutsscheunen, ein Schafstall, ein weiteres Gebäude und die Windmühle wurden abgerissen. Teilweise wurde mit dem Abbruchmaterial der Aufbau von zwei kombinierten Wohn- und Stallgebäuden bewerkstelligt. Eines dieser Häuser (Fam.Glawe) am Teschenhäger Weg ist heute noch vorhanden.

 

7. Gutshaus wird Sitz der Gemeindeverwaltung

Von 1946 – 1957 war das Gutshaus von Zitterpenningshagen Sitz der Gemeindeverwaltung Wendorf. Zu dieser Großgemeinde (Groß-Lüdershagen, Neu-Lüdershagen, Lüdershagen-Kolonie,Teschenhagen und Wendorf) gehörte auch Zitterpenningshagen. Die alten Verbindungen mit Voigdehagen waren damit aufgelöst. Folgende Personen sind als Angestellte der Gemeindeverwaltung überliefert: Fräulein Plichl, Herr Westphal, Meinke, Miklei, Porat, Hornke, Dwas und Bindernagel.

 

8. Anschluss an das Stromnetz

Ende der 1940ger Jahre , Anfang der 1950ger Jahre wurde Zitterpenningshagen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

 

9. Die Aufforstung Teile der Försterhofer Heide

Im Jahr 1953 wurden nördlich der Försterhofer Heide 30 ha mit Kiefern aufgeforstet.

 

10. Bau der Spurplattenstraße

In den 1960ger Jahren wurde eine Spurplattenstraße von Wendorf über Zitterpenningshagen nach Teschenhagen verlegt. Der Teil von Zitterpenningshagen bis Teschenhagen ist heute noch vorhanden.

 

11. Kiesabbau um Zitterpenningshagen

In den 1970ger Jahren begann ein intensiver Kiesabbau im Umfeld von Zitterpenningshagen der bis 2006 andauerte. Die meisten ausgekiesten Flächen wurden wieder aufgefüllt, teilweise aber sehr unsachgemäß. Nördlich und östlich der Ortslage wurde durch die in Wendorf ansässige LPG Kies teilweise illegal abgebaut und die Restlöcher mit Abbruchmaterial aus der Stralsunder Altstadt verfüllt. Als Ausgleichsmaßnahmen für die Kiesentnahmen wurden nach 1990 etliche Biotope mit teilweiser Vernässung angelegt, so dass ein Biotopverbund von der Försterhofer Heide bis nach Zitterpenningshagen entstanden ist.

 

12. Ansiedelung einer Tischlerei

Im Jahr 1986 siedelte sich die Tischlerei Dominikowski in den Katenwohnungen Feldweg 1 und 4 an. Es erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten und die Erweiterung mittels Anbauten.

 

13. Gebietsforderungen der Hansestadt Stralsund

Nach 1990 forderte die Stadt Stralsund die Ländereien und Besitzungen des ehemaligen Heilgeistklosters zurück. Inzwischen ist die teilweise Rückübertragung an die Hansestadt erfolgt.

 

14. Ansiedelung eines Ingenieurbüros

Im Jahr 1990 siedelte sich in einer der Katenwohnungen (Feldweg 3) ein Ingenieurbüro für Baugrunduntersuchungen (Dipl.-Ing. Wolfgang Mamat) an. Damit konnte die hier schon verfallende Bausubstanz für den Ort gerettet werden.Im Jahr 1994 bekam dieses Bauwerk einen massiven Anbau.

 

15. Telefonanschlüsse

Anfang der 1990iger Jahre erhielt Zitterpenningshagen flächendeckende Telefonanschlüsse. Bis dahin gab es nur ein einziges Telefon im Ort.

 

16. Entmilitarisierung der Försterhofer Heide

1993 wurde die bislang militärisch genutzte Försterhofer Heide (Schießübungsgelände, Kfz.-Übungsbahn, Bunker usw.) in ein Naturschutzgebiet umgewandelt. Die vorhandenen Bauwerke wurden zurückgebaut. Zur Erhaltung der Heideflächen wurde das Gelände eingezäunt und mit Schafen beweidet.

                               Rückkehr der Heide nach dem Rückbau

                                     

17. Anschluss an das zentrale Trinkwassernetz

1995 wurde Zitterpenningshagen an das zentrale Trinkwassernetz angeschlossen. Die Versorgung erfolgt über das Wasserwerk Andershof II. Dieser Anschluß wurde notwendig, da auf der Flur von Zitterpenningshagen schon zu DDR-Zeiten sehr umfangreiche Klärschlammbecken angelegt wurde. Diese hatten sämtlichen Klärschlamm des Stralsunder Klärwerkes aufzunehmen. Da die gesamte Region Sandboden aufweist, konnte ein Schadstoffeintrag in die Brunnen der angrenzenden Ortschaften nicht verhindert werden. In den aus den Brunnen entnommenen Wasserproben wurde eine hohe Keimkonzentration nachgewiesen. Sämtliche Brunnen mußten stillgelegt werden.

 

18. Winterprobleme 1998

In Jahr 1998 gab es einen außengewönlich lang anhaltenden, harten Winter. Die Frosteindringtiefe war  mit ca. 1,6m so groß, dass das Wasserleitungsnetz einfror und der Ort mit Wasserwagen versorgt werden mußte.

 

19. Straßenbeleuchtung und Ortsschilder

Ende der 1990iger Jahre erhielt Zitterpenningshagen eine Straßenbeleuchtung und endlich auch Ortsschilder.

 

20. Bau der Ortsumgehung Stralsunds

In den Jahren 2000 – 2003 wurde an der Grenze der Zitterpenningshagener Feldmark und teilweise auch in ihr die Ortsumgehung Stralsund errichtet. Dazu war auch der Bau eines Tunnels unter dem Damm der vierspurigen Ortsumgehung notwendig, um die Straßenanbindung nach Voigdehagen zu erhalten. Um die Zitterbäk und ihr vermoortes Gelände zu queren wurde der Bau einer Moorbrücke erforderlich. Eine weitere Brücke zur Überquerung der Ortsumgehung wurde am alten Feldweg von Zitterpenningshagen nach Voigdehagen errichtet. Diese Brücke war für den landwirtschaftlichen Verkehr gedacht. Sie erwies sich nach Fertigstellung allerdings als ungeeignet, da die Breite der landwirtschaftlichen Maschinen offensichtlich bei der Planung nicht berücksichtigt wurde. Die Ortsumgehung hatte auch zur Folge, dass die alte Straßenverbindung (Weidenweg) zwischen Voigdehagen und dem Försterhof unterbrochen worden ist.

 

21.  Verkauf des Gutshauses

Im Jahr 2005 verkaufte die Gemeinde nach Auszug der Familie Kufal das Gutshaus mit dem angrenzenden Park an den Architekten Detlev Semrau. Dieser hatte der Gemeinde im Rahmen einer Ausschreibung das beste Konzept vorgelegt. Leider bewegte sich hinsichtlich der Umsetzung des Konzeptes bis zum Jahre 2018 nichts. Erst von da an begannen Umbau- und Sanierungsarbeiten.

 

22. Einsturz der letzten Scheune

2006 stürzte die letzte in Zitterpenningshagen noch vorhandene Scheune ein.

Ruine rechts neben Trafoturm

 

23.  Anlegen des Findlingsgartens

Im gleichen Jahr wurde am südwestlichen Ortsrand von Zitterpenningshagen ein Findlingsgarten eröffnet. Er wurde von Herrn Mamat mit Unterstützung der Gemeinde und mit Hilfe vieler Sponsoren auf einem von Bauer Hagen zur Verfügung gestellten Gründstück angelegt.

 

 

24.  Schließung des Bahnüberganges

2007 schließt die Deutsche Bahn den Bahnübergang an der Spurplattenstraße nach Wendorf und finanziert den Neubau einer Asphaltstraße  mit Buswendeschleife von Zitterpenningshagen in Richtung Voigdehagen.

 

25. Aufstellung einer Außenbereichssatzung

Jahr 2007 beschließt die Gemeinde für Zitterpenningshagen eine Außenbereichssatzung, um dem Ortsteil eine Perspektive zu geben. Allerdings erweisen sich die Verhandlungen mit dem zuständigen Bauamt in Grimmen als schwierig. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in der Ortslage 8 Wohnhäuser. Das Bauamt genehmigte nur eine Erweiterung um 6–7 Häuser. Die Einwohnerzahl belief sich zum damaligen Zeitpunkt auf 24 Personen.

 

26. Rückbau eines Spurplattenabschnitts

Im Jahr 2008 wird durch den Eigentümer (Landwirt Hagen) ein Teil der Spurplattenstraße am Rand der Ortslage von Zitterpenningshagen entfernt, so das eine Umrundung der Ortslage nicht mehr möglich ist.

 

27. Projekte im Rahmen „Chance Natur“

In den Jahren 2011 und 20012 wurde das an den Findlingsgarten angrenzende Biotop mit in den Findlingsgarten integriert. Über das Landesprojekt „Chance Natur“ wurden Mittel bereitgestellt, die die Schaffung eines Biotoprundweges, das Anlegen zweier weiterer Teiche und den Aufbau eines Pavillons an der Zitterbäk mit entsprechenden Informationstafeln ermöglichten.

 

28. Trafohaus wird Eulenturm

Im Jahr 2011 wurden die vorhandenen 20 KV- Freileitungen und die Trafostation durch den Energieversorger außer Betrieb genommen und durch Erdkabel und eine Masttrafostation ersetzt. Der vorhandene, marode, ehemalige Trafoturm wurde durch die neuen Eigentümer (Familie Mamat) als Eulenturm wieder instand gesetzt und damit für das Ortsbild erhalten.

 

29. Fällung der Pappeln und das Anlegen einer Eichenallee

Im Jahr 2015 erfolgte die Fällung der riesigen Pappeln entlang des Teschenhäger Weges und auf dem Grundstück der Familie Glawe. Sie stellten aufgrund ihrer Überalterung eine echte Gefahr für die Anlieger dar. Als Ersatz wurde eine Eichenallee angelegt.

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Eichenalle zum Gutshaus

 

30. Umrüstung der Kläranlagen

Auch im Jahr 2015 mußten alle in Ort vorhandenen Kleinkläranlagen auf biologische Klärung umgebaut werden.

Pflanzenklärbeet der Familie Mamat

 

31. Der Ort geht online

Ab dem Jahr 2016 wurde durch den Sohn der Familie Mamat umfangreiche Internetpräsentationen für die Orte Zitterpenningshagen und Voigdehagen erstellt (http://www.zitterpenningshagen.de und http://www.voigdehagen.de) Weiterhin wurden umfangreiche Dokumentationen zu beiden Orten auf der Wikipedia dazu erstellt.

 

32. Der Ödlandbrand

Am 21.09.2016 kam es durch eine weggeworfene Zigarettenkippe im Bereich des Parkplatzes an der Ortsumgehung zu einem Ödlandbrand. Es war wochenlang kein Regen gefallen, so dass die Vegetation extrem trocken war. Dazu herrschte ein starker Ostwind, der die Flammen über die Ödlandfläche Richtung Zitterpenningshagen trieb. Eine Reihe von Feuerwehren kamen zum Einsatz. Es gelang aber die Flammen erst ca. 30m vor der Wohnbebauung Zitterpenningshagen zu stoppen. Nachts kam es zu einem erneuten Auflammen von noch vorhandenen Gluthnestern.

 

33. Bau des Buswartehäuschens

2018 wurde an der Buswendeschleife in Zitterpenningshagen durch die Gemeinde ein Buswartehaus aufgestellt und die Wendeschleife mit einer solarbetriebenen Lampe beleuchtet. Es exestiert ab diesem Zeitpunkt ein täglicher Schulbusverkehr für zwei Kinder des Ortes.

 

34. Der Mähdrescherbrand

Am 08.08.2018 kam es südöstlich von Zitterpenningshagen in Richtung Teschenhagen zu einem Mähdrescherbrand, der einen Totalschaden verursachte. Fünf Feuerwehren der Umgebung kamen bei den Löscharbeiten zum Einsatz.

 

35. Abriss und Neubau

Das kombinierte Wohn- und Stallgebäude der Familie Reinke wurde nach dem Verkauf im Jahr 2018 durch die neuen Eigentümer abgerissen und im Jahr 2019 durch einen Neubau (Bungalowstil) ersetzt. Bei den Abrissarbeiten wurden die Feldsteinfundamente der ehemaligen Gutsgebäude angetroffen und aufwendig entfernt. Sie bilden jetzt einen Steinwall zu zwei Seiten des Grundstückes.

 

36. Aufforstung an der Zitterbäk

Ebenfalls im Jahr 2018 begann die Stadt Stralsund mit umfangreichen Aufforstungsarbeiten westlich der Ortslage,südöstlich der Zitterbäk. Diese Arbeiten erfolgten als Ausgleich für die städtische Bebauung eines Wohngebietes, in Richtung Parow gelegen.

 

37. Geplante Vorhaben

Im Jahr 2020 ist die Erweiterung des Findlingsgartens mit einer Schutzhütte, einem Barfußlaufpfad und einer kuriosen Wetterstation geplant. Möglicherweise erfolgen weitere Flächenverkäufe im Rahmen der Außenbereichssatzung zur Errichtung weiterer Wohnhäuser. 

 

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Weitere Gebäude und bauliche Veränderungen nach 1945

 

1. Ungeklärte Gebäudestandorte

Eine Frage konnte bis heute nicht geklärt werden. In der preußischen Statistik von 1905 und 1907 sind in Zitterpenningshagen 15 Wohngebäude genannt. Eine Karte aus diesem Zeitraum ist nicht bekannt. Es ist demnach nach wie vor ungeklärt, wo sich ein Teil dieser Häuser befand. Zur Zeit (2020) existieren nur noch sechs Wohngebäude. Bei Abriß- und Aufräumarbeiten auf dem ehemaligen Gehöft der Familie Reinke traten Fundamente eines Gebäudes zu Tage, die auf ein ehemaliges Wohngebäude schließen lassen. Auf einer älteren Karte sind südwestlich der Scheune neben den Katen noch zwei weitere Bauwerke eingetragen. Weitere Hinweise wurden bislang noch nicht entdeckt. Möglicherweise wurde auch das Torhaus, das sich in Richtung Windmühle befand und die Straße zum Gutshaus überspannte, als zwei weitere Wohnhäuser angesehen. Aber auch das ist nur spekulativ.

 

2. ehemaliger Hühnerstall des Gutes

Ein heute noch vorhandenes Gebäude ist der ehemalige Hühnerstall des Gutes östlich des Gutshauses. Dieses Gebäude, das heute als Wohnhaus umgebaut ist, hatte ein sehr interessantes Aussehen. Es war eingeschossig mit Satteldach und war ebenfalls aus den o.g. gelben Klinkern mit schwarzer Verfugung errichtet worden. Eine Besonderheit waren die Ziergiebel. Diese ragten über das Dach hinaus und waren treppenartig gestaltet mit einem bekrönenden oberen Abschluß (schmiedeeiserne Verzierung). Leider wurde das Gebäude durch den Umbau in den 80iger Jahren durch Herrn Dettmann völlig verunstaltet.. Die Ziergiebel wurden entfernt und das Gebäude wurde verputzt.

 

3. Abbruch der Wirtschaftsgebäude und Neubau von Siedlungshäusern

Die großen, massiven Wirtschaftsgebäude des Gutes wurden nach 1945 zur Gewinnung von Baumaterial abgerissen. Sie flankierten ursprünglich beidseits den vom Gutshaus auf die Windmühle zulaufenden Weg. Es handelte sich um sehr massive Bauwerke, die im unteren Bereich aus gespaltenen, großen Feldsteinen bestanden. Darüber waren die Wände ebenfalls aus gelben Klinkern errichtet worden. Die gewaltigen Dachkonstruktionen waren mit Rohr eingedeckt. Es handelte sich um eine Scheune, einen Pferdestall, einen Kuhstall und einen Schafstall mit allen dazugehörigen Nebenräumen. Aus dem Abbruchmaterial wurden im gleichen Bereich zwei kombinierte Wohn- und Stallgebäude errichtet und ebenfalls mit Rohr gedeckt. Beide Gebäude erhielten eine Teilunterkellerung im Wohnbereich. Von diesen Gebäuden steht nur noch das der Familie Glawe, mittlerweile aber mit einem Hartdach.

 

4. Einsturz der letzten Scheune

Die südwestlich der Katenwohnungen existierende Scheune mit Teilkeller , Durchfahrt, Stallteil und Futterküche stürzte 2006 ein. Hier war mangelnde Dachunterhaltung und unsachgemäßer Umgang mit der hölzernen Konstruktion ursächlich. Durch fehlende Dachsteine war ein Deckenbalken im Auflagerbereich an der Außenwand weggefault. Dieser Balken trug einen Teil des Dachstuhles und wurde durch einen Stiel unterstützt. Diesen Stiel hatte der Besitzer, Herr Kufal, entgegen fachlichem Rat entfernt, um eine größere Bucht für seine Bullenhaltung zu schaffen. Dadurch wurde das statische System nachhaltig gestört und geschwächt, so dass es zeitnah zum Einsturz der Scheune kam. Noch heute sind die Reste der Scheune als großer Schutthaufen sichtbar.

 Scheune vor dem Einsturz

 

5. Nebengebäude der Tischlerei und Scheitern eines Bebauungsplanes

Der Tischler Dominikowski hatte parallel zu den ihm gehörenden Katenwohnungen Nr.1 und Nr.4 an gleicher Stelle, an der sich früher die Stallgebäude, die zu den Wohnungen gehörten, einen langgestreckten, eingeschossigen Schuppen für Lagerzwecke der Tischlerei errichtet. Obwohl dieses Gebäude noch im Katasterplan eingetragen war und die Fundamente und auch Gebäudeteile noch existierten, bekam er erheblichen Ärger mit dem Bauamt. Das Bauamt in Grimmen verhinderte auch die bauliche Wiederherstellung der alten Ortslage. Die durch die Gemeinde aufgestellte Außenbereichssatzung ließ auf Veranlassung des Bauamtes nur eine sehr begrenzte Lückenbebauung zu. Als Begründung wurde angeführt, dass sich eine „Splittersiedlung nicht verfestigen solle“. Auch die Bemühungen um die Aufstellung eines Bebauungsplanes für Zitterpenningshagen scheiterten durch die Ämter. Soviel zur Stärkung des ländlichen Raumes durch die zuständigen Behörden.

 

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